"...Konstruktion ist die Grammatik, die Prosa der Architektur. Aus ihrer Alltäglichkeit, aufgeladen mit weiteren Aspekten, kann sich ein Reichtum, eine Poetik unalltäglicher Qualitäten entfalten. Das zeigt uns Puchhammers Architektur - unglamourös und unsensationell und deshalb von der lokalen Architekturpublizistik zuletzt viel zu sporadisch wahrgenommen -, das zeigt uns seine Lehre, seine weitreichende Forschung. "Viel zu wissen und andere daran teilhaben zu lassen" nannte Friedrich Achleitner eine zentrale Eigenschaft dieses bauenden Hochbauprofessors..."
Boiling architecture thematisiert als erstes Projekt im neuen Haus und in Bezug auf die ehemalige Volksküche die Einflüsse zwischen unseren Ernährungsgewohnheiten und unserem architektonischen Umfeld. Während dieses ersten halben Jahres werden Produktionsprozesse, Distributionsprozesse und das letztendliche Erscheinungsbild unserer Nahrung mit den Prozessen unserer Baukultur in Beziehung gesetzt und auf ihre Abhängigkeiten hin untersucht und präsentiert. Der Raum unserer Ernährung umgibt uns permanent. Naturräume wandeln sich zu agrikulturellen Räumen. Der Umgang mit unseren Nahrungsmitteln beeinflusst unseren urbanen wie auch den ländlichen Raum und verändert sich mit dem Fortschritt unserer Produktionsprozesse und Vermarktungsstrategien. Aber auch verschiedene kulturelle Hintergründe prägen täglich unseren Bezug zum Essen, in weiterer Folge unsere sozialen Strukturen und dementsprechend auch unseren architektonischen Raum. Boiling architecture präsentiert mit zwei Ausstellungen, Filmen und Vorträgen Konzepte, Projekte und Entwürfe von ArchitektInnen, KünstlerInnen und TheoretikerInnen, welche diese Bezüge in ihren Arbeiten thematisiert haben. Kuratoren: Sabine Funk und Peter Sommerauer