Presseinformation Linz, 01.09.2022 www.afo.at Wie funktioniert eigentlich der Stoffwechsel von Linz? Unter dem Asphalt wird der Platz knapp... Ein Blick auf die Leitungspläne zeigt, wie eng es im Unterbau einer Stadt tatsächlich zugeht. Fernwärme schmiegt sich an Abwasserkanal, dazwischen kreuzen sich Strom, Telefon- und Internetkabel. Wasser- und Gasleitungen drängeln sich durch den verbleibenden Raum. Das afo architekturforum oberösterreich (afo) verwandelt sich in eine Miniaturdarstellung des Organismus Linz und lässt den Besucher dessen ober- wie auch unterirdische Teile erkunden. Die von Alexander Gogl kuratierte Ausstellung wird am Donnerstag dem 22. September im afo eröffnet! „Die im Hintergrund arbeitende Infrastruktur einer Stadt wird als selbstverständlich wahrgenommen“ - so der Kurator der Ausstellung Alexander Gogl, der sich im Zuge der aktuellen Ausstellung mit dem Stoffwechsel von Linz befasst hat. Ein Blick in den Unterbau der Stadt lässt sich in der Regel nur werfen, wenn Grabungsarbeiten eine Wunde in die Oberfläche des städtischen Lebens reißen. Es fehlt uns am Verständnis dafür, welches Ausmaß diese Infrastruktur einnimmt und wie weit diese mit dem Umland verwoben ist. Nur unscheinbare, in den Hintergrund des Alltags gerückte Schnittstellen wie Stromverteilerkästen und Kanaldeckel markieren den Übergang zwischen Ober- und Unterwelt. Sie erinnern uns leise daran, dass dort unten überhaupt etwas ist, was uns betrifft. Einmal spülen bitte... Wer macht sich schon groß Gedanken darüber, wenn wir die Klospülung bedienen, den Wasserhahn aufdrehen oder Dinge in den Müll werfen. Klar ist auch, dass wir so gut wie überall Zugang zum Internet haben. Ohne die Maschinerie, die im Hintergrund den elementaren Rahmen für städtisches Leben bereitstellt, würde weder die Klospülung der 180 000 Toiletten in Linz noch die Müllabfuhr funktionieren. Die Abwässer von Linz, 39 Umlandgemeinden und 10 Industrieeinleitern werden durch das 585 km lange Kanalnetz der Linz AG, das für 950 000 Einwohner dimensioniert ist, zur Kläranlage Linz-Asten und von dort in den Unterlauf der Donau gespült. Manche Hauptsammler sind so groß, dass ein LKW darin Platz hätte. Das und Vieles mehr wird in der Ausstellung veranschaulicht. Ungewöhnliche Einblicke in die Stadt und ein spannendes Rahmenprogramm Die Ausstellung wird auch von einem Rahmenprogramm begleitet. Hier wird weiter der Frage nachgegangen, welchen Einfluss dieser Metabolismus und seine Infrastruktur auf seine Umwelt hat, was eine wachsende Stadtregion für die notwendigen Strukturen bedeutet, in welche Beziehung dies den städtischen mit dem ländlichen Raum bringt und welche Abhängigkeiten dadurch entstehen. Bei Exkursionen zu wichtigen Knotenpunkten und Schnittstellen des Stoffwechsels wie dem Hochbehälter Froschberg werden Spuren über und unter der Oberfläche verfolgt. Kurator: Alexander Gogl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gestaltung der Universität Innsbruck und beschäftigt sich mit territorialen Fragen des städtischen Stoffwechsels. Eröffnung Donnerstag 22. September 2022 – 19 Uhr Presserundgang Donnerstag 22. September – 11 Uhr Um Anmeldung wird gebeten. Rahmenprogramm September Besichtigung | Freitag 23. September 2022 – 14 Uhr Ein großer Teil des Trinkwassers für Linz kommt aus Goldwörth. Von dort wird es unter anderem über den Hochbehälter Froschberg an die Haushalte weiterverteilt. Wir tauchen gemeinsam in diese Kathedrale des Wassers ein und werden mehr über die Trinkwasserversorgung der Stadt erfahren. Kuratorenführung | Freitag 23. September 2022 – 16 Uhr Kurator Alexander Gogl führt durch die Ausstellung. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gestaltung der Universität Innsbruck und beschäftigt sich mit territorialen Fragen des städtischen Stoffwechsels. Ausstellung Metabolismus der Stadt Öffnungszeiten: Di-Fr | 15 – 19 Uhr afo architekturforum oberösterreich Ausstellungsdauer: bis 27. Jänner 2023 BILDMATERIAL Honorarfreies Bildmaterial finden Sie hier zum Download https://afo.at/presse DATEN UND FAKTEN Pressekontakt Franz Koppelstätter, Uschi Reiter Email presse@afo.at, Büro Herbert-Bayer-Platz 1 | 4020 Linz | Mo–Fr 9–12 Uhr Telefon +43 660 4294 811 Web www.afo.at/presse Als Plattform für Architektur und Baukultur engagiert sich das afo architekturforum oberösterreich für interdisziplinäre Diskurse über urbane und ländliche Entwicklungen einschließlich der damit verbundenen Veränderungen, die unseren Alltag beeinflussen. Ein wichtiges Ziel ist die Vernetzung von Architekt*innen, Planer*innen und Bauherr*innen mit Akteur*innen aus Handwerk, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Politik. Darüber hinaus möchte das afo zu einer lebendigen und kritischen Reflexion über Architektur als gesamtgesellschaftlichen und kulturellen Prozess aktiv beitragen.