Presseinformation Linz, 02.02.2022 „Unsere Stadt soll sich auf ihre äußere Erscheinung besinnen“ Eine Publikation des afo architekturforum oberösterreich versammelt Beiträge von Julius Schulte und Curt Kühne über Architektur und Stadtentwicklung in Linz. Viele Kommentare und Einschätzungen der beiden Architekten sind rund hundert Jahre später überraschend aktuell. Als Sonderedition der afo-Publikationsreihe nachsatz wird die Neuerscheinung zum Abschluss der Ausstellung Kühne Schulte Gegenwart am Freitag | 11.02.2022 | 18.00 Uhr feierlich präsentiert. Eine Woche vor Ausstellungsende werden Curt Kühne (1882–1963) und Julius Schulte (1881–1928) mit einem "Fest vor Schluss" im afo noch einmal gebührend gefeiert. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Präsentation des brandneuen nachsatz #11. Mit dieser Sonderedition der langjährigen afo-Publikationsreihe werden die wichtigsten Originaltexte der beiden bedeutenden Architekten neu veröffentlicht. Ursprünglich als Artikel und Fachbeiträge in zeitgenössischen Medien publiziert, wurden die schriftlichen Kommentare zur Linzer Bau- und Stadtentwicklung seit rund hundert Jahren kaum gelesen, geschweige denn verbreitet. Als Herausgeber des hochwertig gestalteten Büchleins (grafische Gestaltung: Gerti Plöchl) fokussierten Tobias Hagleitner (Kurator Kühne Schulte Gegenwart im afo) und Georg Wilbertz (Kurator Gebaut für alle im Nordico) auf die Zeitungsbeiträge, Berichte und Vortragstexte, mit denen Curt Kühne und Julius Schulte die Stadtentwicklung, Architektur und Baukultur ihrer Zeit kritisch hinterfragten. Der Scharfsinn und Weitblick ihrer Analysen macht die Lektüre zu einer äußerst spannenden, aufschlussreichen und oft verblüffend aktuellen Entdeckungsreise für das heutige Publikum. Mit dem langjährigen Linzer Stadtbaudirektor Curt Kühne und dem zeitgleich prägenden Architekten Julius Schulte beschäftigen sich derzeit zwei Ausstellungen. Während das afo u. a. mit zehn aktuellen Videoporträts das Hauptaugenmerk auf Spuren und Reflexionen in der Gegenwart legt, beleuchtet das Linzer Stadtmuseum Nordico mit Gebaut für alle die beiden prägenden Planer der Zwischenkriegszeit in ihrer geschichtlichen Dimension (das begleitende, 200 Seiten starke Buch zu dieser Ausstellung ist bereits im November 2021 erschienen – erhältlich im Handel und in beiden Ausstellungshäusern). ____________ nachsatz #11 Curt Kühne | Julius Schulte Zeitgenössische Beiträge zu Architektur und Städtebau in Linz 1912–31 Tobias Hagleitner, Georg Wilbertz (Hg.) Sonderedition der Publikationsreihe nachsatz 60 Seiten, illustriert ISBN 978-3-9505194-0-2 afo architekturforum oberösterreich, Linz 2022 AUSWAHL AN ZITATEN „Unbemerkt bröckelt hie und da ein Stückchen ab, das vielleicht einzeln genommen wenig Wert besitzt und doch durch sein Verschwinden das Bild des alten Linz um einen Effekt ärmer macht.“ Julius Schulte, 1912 „Wenn nicht alle Zeichen trügen, steht unsere Stadt vor einem neuen Entwicklungsabschnitt. Vielleicht, daß sie schöner und glänzender wird, vielleicht jedoch nur unruhiger, noch buntscheckiger.“ Julius Schulte, 1921 „Nur bei uns in Linz muß bei jeder neuen Baufrage der Architekt erst auf vielen Umwegen und mit aller Anstrengung seiner Kunst um Gehör bitten.“ Julius Schulte, 1925 „Unsere Stadt soll sich auf ihre äußere Erscheinung besinnen.“ Julius Schulte, 1925 „In späterer Zeit des Stadtwachstumes legte man eine elektrische Straßenbahn an, die einer Privatgesellschaft gehört. Leider ist noch kein eigentliches Netz bis heute zur Ausführung gelangt, nur zwei Linien dienen dem Personenverkehr.“ Curt Kühne, 1927 „Eine Erweiterung des Baugesetzes in bezug auf Verschandelung von Straßen und Plätzen wird eine zwingende Notwendigkeit werden.“ Curt Kühne, 1927 „Eine Siedlung ohne Grünflächen, ohne Baumbestand wirkt leblos und kalt, erst die Anpflanzung schafft Leben.“ Curt Kühne, 1927 TERMINE Kühne Schulte Gegenwart Ausstellung im afo architekturforum oberösterreich noch bis Freitag | 18. Februar 2022 Dienstag–Freitag | 15.00–19.00 Uhr Die Videoporträts der Ausstellung sind hier abrufbar: dorftv.at/channel/afo Freitag | 11. Februar 2022 | ab 17.00 Uhr „Fest vor Schluss“ Ausstellungsführung mit Kurator | 17.00 Uhr Buchpräsentation | 18.00 Uhr Zu Gast sind Georg Wilbertz, Tobias Hagleitner und Andrea Bina Anmeldung unter: afo.at Gebaut für alle Ausstellung im Nordico Stadtmuseum Linz noch bis Montag | 1. Mai 2022 Begleitende Veranstaltungen: nordico.at/programm KONTAKT Pressekontakt Uschi Reiter Email presse@afo.at Büro Herbert-Bayer-Platz 1 | 4020 Linz | Mo–Fr 9–12 Uhr Telefon +43 732 786 140 Web www.afo.at/presse Als Plattform für Architektur und Baukultur engagiert sich das afo architekturforum oberösterreich für interdisziplinäre Diskurse über urbane und ländliche Entwicklungen und die damit verbundenen Veränderungen für Gesellschaft und Individuum. Die Vernetzung von Architekt*innen, Planer*innen und Bauherr*innen mit Akteur*innen aus Handwerk, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Politik ist ein wichtiges Ziel. Darüber hinaus möchte das afo zu einer lebendigen und kritischen Reflexion über Architektur als gesamtgesellschaftlichen und kulturellen Prozess aktiv beitragen.