FAIRPLANNING
Rote Karte für Stadion am Pichlinger See
AktuellesOberösterreichische Architektinnen und Architekten gründen gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Ingenieurwesen, Stadt‐ und Raumplanung die Initiative FAIRPLANNING. Die über 160 UnterzeichnerInnen fordern das Land, die Städte und Gemeinden auf, im Interesse der Allgemeinheit transparent und fair zu planen. Der Schutz von Boden, Luft und Landschaft zum Wohle aller muss über die Verwertungsinteressen Einzelner gestellt werden. Orts‐und landschaftsprägende Bauvorhaben sollen öffentlich diskutiert, nachvollziehbar verhandelt und gemeinwohlorientiert geplant werden. Die Raumordnungsziele (§2 Oö. Raumordnungsgesetz) müssen ernstgenommen, die Instrumente der Raumplanung ausgeschöpft werden. Es braucht übergreifende Stadt‐ und Regionalentwicklung mit Weitblick. FAIRPLANNING steht für respektvolles Miteinander, für offene Kommunikation, für qualifizierte Planung. Mit der ROTEN KARTE macht die Initiative auf Planungsmissstände und mangelnde Fairness aufmerksam. Den ersten Feldverweis erhält das LASK‐Stadion am Pichlinger See.
Ein Stadionbau mit knapp 19.000 Sitzplätzen ist keine Privatsache. Die LASK GmbH ist ein privates Unternehmen. Ihr Vorhaben, ein Großbauwerk für Spiel und Sport zu errichten, ist jedoch eine öffentliche Angelegenheit, weil hohe Steuermittel und Widmungsänderungen nötig sind. Als Bürgerinnen und Bürger haben wir das Recht, über die Planungsvorgänge eines solchen Projekts umfassend informiert zu werden. Als Expertinnen und Experten für Architektur und Raum haben wir die Pflicht, auf die planerischen Fouls hinzuweisen, die zu befürchten sind. Als Sport‐ und Spielbegeisterte sind wir FÜR ein Stadion – wenn der Standort stimmt, wenn das Projekt nachvollziehbar konzipiert, finanziert und kommuniziert wird.