Verborgen, versteckt oder sichtbar, vergessen, verdrängt oder inszeniert: Wenn wir Orte besuchen, Gebäude besichtigen und Landschaften durchwandern, haben viele von diesen ihre Unschuld längst verloren – sie sind durch historische Ereignisse kontaminiert. Es sind Orte, an denen Gewalt, Kriminalität, soziale oder ökonomische Verwerfung stattfanden. Ausgehend von Martin Pollacks Essay „Kontaminierte Landschaften“ (2014) und der Diskussion um Hitlers Geburtshaus in Braunau a. Inn spannt die Ausstellung einen weiten historischen und geografischen Bogen zum Thema und durchbricht das oft beschworene Idyll Oberösterreichs. Gleich ob Taten Einzelner oder jene staatlicher bzw. öffentlicher Institutionen eingeschrieben sind, beeinflusst die Kontamination von Orten unsere Rezeption der Geschichte. Die Ausstellung zeigt exemplarisch Fälle seit der frühen Neuzeit, beschreibt das jeweilige Geschehen und stellt die Frage, wem Erinnerung nützt, wer sie verdrängt, wer sie steuert oder gar von ihr profitiert. Manche Grausamkeit wandelte sich mit zeitlichem Abstand zu Folklore oder zum touristischen Event. Wie also schreiben sich Gewalt und Kriminalität in Orte ein? Was bleibt bis heute, ist bewusst oder vergessen? Welche Taten werden die Erinnerungsorte der Zukunft bestimmen? In diesem Sinn versteht sich die Ausstellung als Beitrag zu einer verortbaren, räumlich erfahrbaren Erinnerungskultur.
Wir werfen in dieser Sendung einen näheren Blick auf dieses Thema sowie die Ausstellung an sich, welche seit Mitte Oktober im afo architekturforum oberösterreich zu sehen ist, und zwar mithilfe eines Gespräch mit dem Kurator der Ausstellung, Georg Wilbertz.
Ausgehend von Martin Pollacks wichtigem Essay „Kontaminierte Landschaften“ (2014) und der endlosen Diskussion um Hitlers Geburtshaus in Braunau a. Inn spannt die Ausstellung einen weiten historischen und geografischen Bogen zum Thema und durchbricht das oft beschworene Idyll Oberösterreichs.
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