nachsatz#5 - 20 Jahre afo
el afo | 1. Akt Wüste
PublikationHeißer Sommer in el afo
Ein Kulissenstück in 4 Akten mit einem
Showdown anlässlich 20 Jahre afo
Das 20-jährige Bestehen des afo architekturforum oberösterreich gab Anstoß, ein Projekt aus den Anfängen des 1994 gegründeten Vereins neuerlich ins Blickfeld zu rücken. Der in Stadt in Latenz 1 erprobte Ansatz, sich dem Thema Stadt /Land von den Rändern und Zwischenräumen her zu nähern, erschien uns aus heutiger Sicht gleichermaßen reizvoll wie die Abkehr von der normativen Kraft eines allumfassenden „Masterplans“. Der Zweifel an ihrer Wirkmacht ist in Zeiten, in denen sich viele nach einer neuen Ordnung sehnen, notwendiger denn je. Die als chaotisch empfundenen Bebauungsformen in Städten und ländlichen Regionen könnten zwar zu Alternativansätzen Anstoß geben, verführen aber in der Regel dazu, in der Klage zu verharren oder auf eine fehlende übergeordnete Instanz zu verweisen.
Die Autoren von Stadt in Latenz waren anhand des Dreiecks Linz-Wels-Steyr und seiner semi-urbanen Umgebungen damals von der Frage ausgegangen, ob das Land (das ehemals Ländliche) eine Stadt im Werden sei. Die vorgeschlagenen urbanistischen Lesarten hatten zwei Jahrzehnte später nichts an Aktualität eingebüßt und zeigten, dass es zu jeder Zeit möglich ist, sich mit einem kritisch-offenen Blick den (jeweils neu zu interpretierenden) Gegebenheiten anzunehmen. Der „Urbanisierung in zweiter Lesung“ wollten wir nun eine weitere Lektüre hinzufügen: Wem gehört die Stadt, das Land? Wer plant die Planung? Wie werden territoriale Ansprüche (symbolisch und ökonomisch) erhoben und geregelt? Welche Kräfte formen den Raum, der schließlich allen gehört? Ist es heute noch möglich, das diffizile Gefüge Stadt zu entwickeln, das an konzentrierter Stelle vieles – auch sehr Gegensätzliches – miteinander zu verbinden vermag? Wo keimt Neues?
Gabriele Kaiser
Eigenverlag 2014, 20 Seiten offen broschiert
erschienen als Serie von 4 Heften.
Einzelheftpreis: Euro 3,– / 4er-Serie gebündelt Euro 9,–