Architektur der Erinnerung - Die Denkmäler des Bogdan Bogdanovic
Ein Filmportrait von Reinhard Seiss
FilmvorführungBegrüßung: Gabriele Kaiser, afo
Einführung und Diskussion: Reinhard Seiss
Bogdan Bogdanovic – geboren 1922 in Belgrad, gestorben
2010 in Wien – war Architekt, Urbanist, surrealistischer Künstler und Literat, Hochschulprofessor, ehemaliger Bürgermeister von Belgrad sowie Oppositioneller des Miloševic-Regimes.
Zwischen den 1950er und den 1980er Jahren schuf er 20 großmaßstäbliche Denkmäler gegen den Krieg, verteilt über ganz Jugoslawien. In kaum einem anderen europäischen Land wurden die Geschichte und das Geschichtsbewusstsein so sehr durch Gewalt und Vernichtung geprägt wie in dem vor 20 Jahren zerfallenen Vielvölkerstaat. In radikaler Abkehr von unzähligen klerikal-nationalistischen oder dem sozialistischen Realismus verpflichteten Monumenten verweigern Bogdanovics Werke jegliche Abbildung des Schreckens und Entsetzens. Weder klagen sie Schuldige an, noch heroisieren sie die Opfer.
Das filmische Portrait sieben ausgewählter Denkmäler – vom Memorial am jüdischen Friedhof der serbischen Hauptstadt Belgrad über die „Stadt der Toten“ im bosnisch-herzegowinischen Mostar bis hin zum Monument im ehemaligen Vernichtungslager im kroatischen Jasenovac – will einer breiteren Öffentlichkeit das bislang kaum dokumentierte architektonische Werk von Bogdan Bogdanovic präsentieren. Darüber hinaus setzt es die surrealistische Architektur mit der Literatur des großen Intellektuellen in Beziehung – und reflektiert daran die Geschichte und Gegenwart Jugoslawiens.
Wien 2008, 125 min, Digital Betacam
Förderung durch ERSTE Stiftung, bmukk, Filmfonds Wien, Stadt Wien – Kultur, Land Oberösterreich – Kultur, Land Salzburg – Kultur, Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, KIA Austria.
Der Film ist auch im Verlag Anton Pustet, Salzburg, als DVD erschienen (www.verlag-anton-pustet.at).
Tickets
Moviemento Kino: 0732 / 78 40 90