Hans Puchhammer
Bauen kann Architektur sein
AusstellungHans Puchhammer wurde 1931 in Wels als Sohn eines Bau-und Zimmermeisters geboren und besuchte mit Friedrich Achleitner, Johann G. Gsteu, Friedrich Kurrent und Wilhelm Holzbauer die Baugewerbeschule in Salzburg. Während die genannten Kollegen an die Akademie der Bildenden Künste gingen, um bei Clemens Holzmeister Architektur zu studieren, inskribierte Hans Puchhammer, weil ihm der Vater das „wirtschaftlich ertragreichere” Bauingenieurstudium nahe legte, zwar an der Technischen Hochschule (heute Technische Universität) in Wien , insgeheim aber doch Architektur.
Die -zur damaligen Zeit- konservative Ausbildung an der Hochschule ließ ihn den Kontakt mit Luis Welzenbacher (Akademie der Bildenden Künste) suchen, führte ihn zu Konrad Wachsmann (Sommerakademie in Salzburg) und ins Büro von Roland Rainer (Mitarbeit 1953-1954). Nach dem Abschluß des Studiums 1956 begann er seine selbständige Tätigkeit als Architekt (1961 bis 1980 mit Gunther Wawrik), war von 1957 bis 1964 Assistent am Institut für Hochbau für Bauingenieure an der Technischen Hochschule Wien und übernahm 1978 als Ordinarius das Institut für Hochbau und Entwerfen 1 für Architekten an ebendieser Schule, dem er bis 1994 vorstand. Derzeit ist Hans Puchhammer Vorsitzender des Gestaltungsbeirates in Eisenstadt, er war dies auch des Denkmalbeirates zur Beratung des Bundesdenkmalamtes und der Österreichischen Gesellschaft für Architektur; 1978 erhielt er den Architekturpreis der Stadt Wien, 1982 den Landeskulturpreis für Architektur des Landes Oberösterreich.
Die Ausstellung im afo dokumentiert ausführlich anhand von Plänen und Skizzen Puchhammers Werk, ergänzt mit Modellen aus Praxis und Lehre, einem Vortrag (Präsentation des Buches mit Beiträgen von Friedrich Achleitner, Otto Kapfinger,…) und einer Exkursion zu seinen wichtigsten Bauten in Oberösterreich (Katholische Theologische Privatuniversität in Linz, die Erweiterung der Landwirschaftlichen Fachschule im Stift Lambach , Veranstaltungszentrum Gunskirchen,…), um die Auffassung, die Wahrnehmung und die Haltung dar zu stellen, mit der sich Hans Puchhammer für das Bauen und Vermitteln von Architektur engagiert. Musikfreunde und alle, die sich mit seinem Werk näher auseinandersetzen, sollten wissen, dass Hans Puchhammer auch ein sehr guter Musiker ist; mit seiner hervorragenden Generalsanierung (1997-2001) und Ergänzung (Neuer Saal für Neue Musik im Untergeschoß) des Wiener Konzerthauses (1911-1913, Fellner und Helmer) hat er eine wesentliche Voraussetzung geschaffen für das Musizieren auf höchstem Niveau, für das Wien und Österreich weltberühmt sind.