LITTLE VOIDS_SIMULTAN STIMULATION
ein Festival in der Humboldtstraße im Rahmen des Programmschwerpunkts RECLAIMING SPACE
PräsentationInternationale und lokale Künstler_innen, Urbanist_innen und Architekt_innen stimulieren vorhandene Leerstände simultan, zeigen Alternativen auf, entwickeln Handlungsräume und loten potentiell nachhaltige Wirkungen experimentell aus.
Die Kurzinterventionen dauern zwei bis drei Tage – in diesem Zeitraum werden die ehemaligen Geschäftslokale in der Neustadt mit neuen Inhalten aufgeladen. Mit der hohen Frequenz wechseln auch die Programierungen der Räumlichkeiten. Das zeitliche Korsett der "turbo Interventionen" begünstigt einerseits das Spinnen schneller, auch utopischer Nutzungsphantasien – andererseits wird auch die Problematik der Linzer Stadtstruktur, die das wiederholte Scheitern längerfristiger Nutzungen abseits des direkten Zentrums bedingt, thematisiert.
Welche Konzepte der temporären Aufladung implementiert werden obliegt den eingeladenen Künstler_innen und Architekt_innen – ob Dienstleistung, Raumintervention, alternative Ausstellungsituation, etc – Vorgabe des Architekturforums sind ausschließlich die strukturellen Gegebenheiten sowie das übergeordnete Thema Migration und in diesem Zusammenhang ein kritischer Blick auf Gentrifikationprozesse.
Beteiligte Künstler_innen und Gruppen:
Club Real (Berlin), Department für öffentliche Erscheinungen (München), Kristina Kornmüller (Linz), Marianne Lang (Wien), Edith Stauber und Michaela Mair (Linz), Peter Szely (Wien)
kuratiert&konzipiert von Franz Koppelstätter, Astrid Hager und Doris Prlić
LITTLE VOIDS_SIMULTAN STIMULATION
Die Räume I Das Programm
FLEISCHEREI // RAUM 1 // Humboldtstraße 17
28. Juli, 19h: Vernissage Club Real
31. Juli, 19h: Finissage Club Real
Ausstellung: 29. bis 31. Juli
4. August, 19h: Vernissage Department für öffentliche Erscheinungen
7. August: 19h: Finissage Department für öffentliche Erscheinungen
Ausstellung: 5. bis 7. August
LUSTERLADEN // RAUM 2 // Humboldtstraße 21
26. Juli: Screening Edith Stauber/Michaela Mair: Über eine Straße / mit anschließender Diskussion
28. Juli, 19h: Vernissage Kristina Kornmüller
31. Juli, 19h: Finissage Kristina Kornmüller
Ausstellung: 29. Juli bis 31. Juli
2. August, 19h: Vernissage Marianne Lang
4. August, 19h: Finissage Marianne Lang
Ausstellung: 2. August bis 4. August
7. August, 19h Finissage Peter Szely und Abschlussfest LITTLE VOIDS
Ausstellung: 6./7. August
ÖFFNUNGSZEITEN DER AUSSTELLUNGEN: 16.00 bis 20.00 Uhr
LITTLE VOIDS_SIMULTAN STIMULATION
Über die betiligten Künstler_innen und Gruppen sowie deren Arbeiten:
Club Real
Ahnenamt - Szenische Installation zum Thema Ahnenpflege & Nachkommenbeziehungen
Das Amt für Ahnen und Ahnenangehörige bietet Besucher_innen den institutionellen und ästhetischen Rahmen, die kulturelle Praxis der Ahnenpflege zu vollziehen und zu erweitern. Dabei stehen nicht die biologischen Ahnen im Mittelpunkt, sondern „verwaiste“ Ahnen ohne Angehörige, deren Fotografien stellvertretend für ihre Persönlichkeit mit dem Nachlass im Müll oder am Flohmarkt gelandet sind und im Rahmen des Projektes adoptiert werden können.
Department für öffentliche Erscheiungen
public [dis]appearance
Phänomene des öffentlichen urbanen Lebens und verschiedene Formen heutiger Kommunikation bilden den Ausgangspunkt für die Arbeiten und Projekte des Department für öffentliche Erscheinungen (Peter Boerboom, Gabriele Obermaier, Carola Vogt und Silke Witzsch).
Das öffentliche Auftreten, die Handlungsweisen und das Vokabular sind camouflageartig dem jeweiligen System angepasst; in Linz wird Department vor Ort ein Projekt entwickeln, dass auf die Gegebenheiten der Straße eingeht.
Kristina Kornmüller
LUSTER
Kristina Kornmüller geht in ihrer Arbeit auf den räumlichen und historischen Kontext der Örtlichkeit ein und verwendet dazu als Ausdrucksmittel Installation und Fotografie. Durch das Wechselspiel der Medien betrachtet sie den Ort aus verschiedenen Perspektiven und fügt die unterschiedlichen Sichtweisen zu einer Ebene zusammen. In der Arbeit LUSTER beschäftigt sie sich mit dem Objekt und Begriff des Lusters und seinen Assoziationen, wie mit den Begriffen Lust, Ruhm, Schimmer, usw.
Marianne Lang
Fluchtperspektiven
Die Videoinstallation „Fluchtperspektiven“ zeigt Aufnahmen eines leeren virtuellen Raumes in einem tatsächlich existierenden leeren Raum. Genauso wie der Ausstellungsort, ein ehemaliger Lusterladen, scheint das dargestellte Objekt seiner Funktion beraubt. Aber gibt es einen realen Bezug zwischen Projektion und Wirklichkeit? Bei genauer Betrachtung lassen sich Objektzitate entdecken, die zwischen Video und Ausstellungsraum vermitteln.
Peter Szely
Sound System - System Sound_ the Humboldt edit
So wie einst Alexander von Humboldt sammelt Peter Szely Artefakte aus aller Welt und bereitet sie für uns Daheimgebliebene auf. Szely bringt uns aber keine getrockneten Schmetterlinge sondern Soundaufnahmen von urbanen, alltäglichen Situationen aus Japan, Mexiko, Europa, und den USA. Sie bilden das Ausgangsmaterial für “The Humbolt edit”. Es ist der Versuch in diesem urbanen Unraum eine virtuelle belebte Atomsphäre von Menschen und Marktplätzen zu installieren, einen Gegenentwurf zu etablieren, zu der tristen Atmosphäre einer Verkehrsschneise.
Edith Stauber & Michaela Mair
Über eine Straße
Film, Ö 2004, 99 min
Die Humboldtstraße ist keine Prachtstrasse sondern eine typische Durchzugsstrasse. Eine Einbahnschneise mit Verkehrslärm und Abgasen. Wie lebt es sich hier? In Episoden entfaltet der Film den prallen Alltag der Straße, der auf den ersten Blick nicht sichtbar ist. "Über eine Straße" erzählt vom bunten Leben in verschiedenen Geschwindigkeiten, in verschiedenen Kulturen, in verschiedenen Parallelwelten.
Das Projekt wir unterstützt von LINZimPULS