Urbane Anarchisten
Die Kultur der Imbissbuden
VortragURBANE ANARCHISTEN – die Kultur der Imbissbude / Jon von Wetzlar, Christoph Buckstegen
Berlin gilt als Zentrum der deutschen Imbissbude. Mehr als zweitausend Verkaufseinrichtungen des Kleinmahlzeitengewerbes zählt man in der Hauptstadt. Hier erfand ja auch Frau Heuwer die berühmte Currywurst. Aber, es werden weniger. Stadtplanern, Architekten, Investoren sind diese Bauwerke im Weg, es wird ein Störfaktor beseitigt. Die kleinen Buden haben meist auch kein gutes Image: sie stinken, sind schmuddelig, die Gäste lärmen gern herum. Damit sind alle Argumente auf der Seite ihrer Gegner. Doch sehen sie nicht, was eigentlich verloren geht. Oft sind sehr individuelle Bauwerke entstanden, die einen Aufenthalt für den Konsumenten angenehmer machen sollen. So ergibt sich ein Erscheinungsbild der Imbissbude, das provozierend wirkt und selten in den Kontext vor Ort passt. Es greift die Uniformierung des Stadtbildes an, zeigt Planern und Architekten die Unvollkommenheit ihrer Arbeit. Ein letztes Stück Demokratie in der Stadt.
Jon von Wetzlar stellt einige auffällige Exemplare vor und beantwortet auch die Frage: Ist das nun Architektur oder nicht?
Begleitet wird der Vortrag von visuellen Medien und einem anschließenden, multisensuellen Erlebnis.
Jon von Wetzlar, freier Journalist und Autor. Herausgeber des Buchs "Urbane Anarchisten – Die Kultur der Imbissbude" (Jonas Verlag/Marburg, 2003). Lebt und arbeitet in Berlin.
Christoph Buckstegen, freiberuflicher Fotograf in Berlin. Arbeitet für Zeitungen, Werbung, Veröffentlichungen in verschiedenen Bildbänden.
Kuratoren: Sabine Funk und Peter Sommerauer
