Zentrale Randerscheinungen - ExpertInnengespräch zur Raumproduktion für Marginalisierte
DiskussionGäste: Nina Valerie Kolowratnik, Fabian Wallmüller
Moderation: Markus Lust
Wohin man momentan auch schaut, ob Fernsehen, Printmedien oder Social Media: Das Thema Asyl ist überall präsent.
Jeder und jede hat eine Meinung – oft genug eine, die zum Erbrechen reizt. Neben Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keimen jedoch auch Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft.
Die Frage, die sich Raumschaffende heute stellen sollten, ist, wie sie sich aus der Kompetenz ihrer Professionen heraus nützlich machen können. Ein erster Schritt kann sein, Migration nicht als Problem zu betrachten, sondern als das, was es ist: die grundsätzliche Voraussetzung für städtische Gesellschaften. Oder kennt irgendjemand eine Stadt, die ohne Wanderung entstanden wäre? Eine Stadt, die existieren könnte, ohne dass neue Einflüsse verknöcherte Gefüge auffrischen?
Als Basis dafür hilft fundiertes Wissen, wie es beispielsweise für das von Nina V. Kolowratnik und Johannes Pointl betreute Projekt „Fluchtraum Österreich“ recherchiert wurde. Oder die Arbeit von „Architektur ohne Grenzen Österreich“, die sich nicht nur mit Projekten in Entwicklungsländern befassen, sondern auch darüber nachdenken, wie der Architekturberuf hier in Österreich als soziale Tätigkeit verstanden werden kann.
Wie sind die räumlichen Bedingungen von Flüchtlingen und was können Raumschaffende dazu beitragen, diese zu verbessern?
Nina Valerie Kolowratnik studierte Architektur an der TU Graz und Critical Curatorial and Conceptual Practices an der Columbia University in New York. Dort unterrichtet sie das Seminar Echoing Borders und an der TU Wien betreut sie das Entwurfsstudio Fluchtraum Österreich. Kolowratniks Forschungspraxis beschäftigt sich mit räumlichen Notationssystemen im Kontext von Menschenrechten und Migrationsbewegungen.
Fabian Wallmüller, geboren 1974, ist Architekt und freier Journalist in Wien. Seine Mitarbeit bei Architektur ohne Grenzen Austria ist Ausdruck seiner Haltung, Architektur als gesellschaftspolitisches Engagement zu verstehen und dort tätig zu werden, wo Architektur nicht leistbar ist, dafür aber umso dringender gebraucht wird.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit gfk Gesellschaft für Kulturpolitik OÖ