Baukultur-Stammtisch #3
Wohnbau + ArchitektInnen?
Wo aber bleiben in diesem Reigen wir ArchitektInnen? Wir sollten – so die politische Forderung – unsere Hausaufgaben machen und endlich zeigen, dass wir "bezahlbares Wohnen" beherrschen. Die erforderlichen Voraussetzungen – nämlich die tatsächlichen Baukosten und offenere Anforderungsprofile – werden uns weder von der Wohnungswirtschaft, noch von der Politik zur Verfügung gestellt.
Versäumnisse der Wohnungswirtschaft und der Wohnbaupolitik, tragen bis heute dazu bei, dass unsere Zentren schwinden und veröden. Leerstand, Standorteignung und Erschließungsqualität spielen ebenso wenig eine Rolle, wie die Gestaltung und Qualität unserer öffentlichen, halböffentlichen und privaten Lebensräume. Sie verursachen bis heute die anonymen "Teppichsiedlungen" der Einfamilienhäuser und fördern die nicht enden wollende Zersiedelung unserer Landschaft.
Journalisten haben immer weniger Zeit, sich intensiv mit Raum- und Stadtplanungsthemen sowie mit den unumgänglichen Veränderungen in der Wohnungswirtschaft zu beschäftigen. Wir ArchitektInnen können die besten Pläne zeichnen. Ohne Medien als Vermittler und einer aktiv breiten Öffentlichkeit kommen die Themen in der Gesellschaft und bei der Politik nicht an. (Heinz Plöderl)
Das afo sieht sich als Ort der Kommunikation und Vermittlung. Darum laden wir regelmäßig zum Baukultur Stammtisch ein. Das Format ist ein offenes und soll gemeinsam mit den BesucherInnen weiterentwickelt werden. Nur durch das aktive Engagement unserer Gäste wird es uns gelingen, einen spannenden Treffpunkt für die Baukultur zu etablieren. Architektur und das Bauen umfasst eine Vielzahl von Aspekten von Statik bis Städtebau, von Handwerk bis Demografie. Viele Hände und Köpfe sind notwendig, um Baukultur zu praktizieren. Die damit verbundenen Prozesse sind nicht immer konfliktfrei. Wer am Planen und Bauen beteiligt ist, weiß: Der Schlüssel zu einem gelungenen Ergebnis liegt in der Kommunikation. Die Tür steht allen offen, die sich dafür interessieren, wie unsere Städte, Dörfer und Landschaften aussehen, und motiviert sind, an unserer Lebenswelt mitzugestalten.
Auch dieses Mal wird wieder für das leibliche Wohl gesorgt.