Gestaltungsbeirat Linz – Die Neuen: Rüdiger Lainer
„Die offene Stadt“
Vortrag„Die Qualität der traditionellen Stadt liegt nicht primär in ihrer Erscheinungsform, in ihrer Ordnungsstruktur, wie oft fälschlich vermutet und karikierend nachgeplant wird. Sie liegt gerade in den Kategorien, die man noch am ehesten der Peripherie zugesteht. In der Neutralität ihrer Struktur, die gerade das Zusammenhanglose, Vielfältige, Bruchstückhafte, Gegensätzliche des täglichen Gebrauchs ermöglicht. Dies beschreibt auch einen Irrtum des postmodernen Städtebaus und seiner aktuellen Block- und Platzableger, nämlich die Form mit dem Gebrauch verwechselt zu haben. Die Anforderung an die Stadt ist es, sich mit der Aufgabenstellung der Undeterminiertheit auseinanderzusetzen. Die neuen Dinge (leeres wie volles Volumen) müssen vieles gleichzeitig sein können. Und doch, dies ist die große Herausforderung, muss es gelingen diese Neutralität mit einer Spezifizität auszustatten, diese beiden Aspekte miteinander zu kombinieren. In der Dialektik von Planung und Skepsis, von Ordnung und Unordnung, von Geometrie und Landschaft, verbergen sich die Ansätze zur Erhellung der gegenwärtigen städtebaulichen Problematik.“ (Rüdiger Lainer)
Rüdiger Lainer
wurde in Kaprun / Salzburg geboren und ist seit 1985 freischaffender Architekt in Wien. 1997 Berufung als Professor und Leiter der Meisterschule für Architektur an die Akademie der bildenden Künste Wien, Lehrtätigkeit bis 2006. Mitglied des Grundstückbeirats in Wien (1999–2002), Vorstand Europan Österreich seit 1999, Gestaltungsbeirat von Krems (1996–99), Vorsitzender des Gestaltungsbeirats Salzburg (2004–2007), Vorsitzender des Fachbeirats Wien (seit 2006) und Mitglied des Beirats für Architektur und Design des bm:ukk seit 2008, Beirat für Stadtgestaltung in Linz seit 2010. Seit 2005 Büropartnerschaft mit Oliver Sterl: Rüdiger Lainer + Partner Architekten