Sensing Place / Placing Sense
Sieben Positionen
AusstellungDie Ausstellung "Sensing Place/Placing Sense" ergänzt und begleitet das gleichnamige Symposium.
Eine Kooperation zwischen afo architekturforum oberösterreich, AIT Austrian Institute of Technology und der Ars Electronica.
Kuratoren: Dietmar Offenhuber und Katja Schechtner
Raum/Aufbau: Ewald Elmecker
Öffnungszeiten (während der ARS): 04.09. – 06.09. (So-Die): 10.00 – 17.00 Uhr
ab 07.09.2011 afo Öffnungszeiten Mi-Sa: 14.00 - 17.00 Uhr, Fr: 14.00 - 20.00 Uhr
Das mentale Bild der Stadt wird komplexer – ubiquitäre Technologien verändern unsere Stadterfahrung und fordern traditionelle Definitionen öffentlicher Räume heraus. Diese Entwicklung wurde in hohem Maße von Medienkunst (mit-)geprägt, reflektiert und problematisiert.
Die Ausstellung versammelt sieben Positionen, die verschiedene Sinnesaspekte dieser neuen urbanen Systeme erforschen. Die Projekte konzentrieren sich dabei auf den visuellen (Place Pulse, Los Ojos del Mundo), den auditiven (Active Listening Sites), den haptischen (Tunable Touch) und den kinästhetischen (Sense of Patterns) Raum, sowie auf elektromagnetische Räume, die außerhalb der menschlichen Sinneswahrnehmung liegen (iGeigie, Kazamidori).
"Place Pulse" von den am MIT Media Lab arbeitenden Designern und Softwarespezialisten Phil Salesses (US), Anthony DeVincenzi (US), Mauro Martino (US) und César Hidalgo (CL/US) erforscht die visuelle Wahrnehmung der Stadt und untersucht in Echtzeit Fragen wie: "Welche Viertel sind kulturhistorisch interessant? Welche sind sicher, welche nicht?".
"Stadtmusik" – das sind Sam Auinger (AT/DE), der Featured Artist der Ars Electronica 2011, zusammen mit Hannes Strobl (AT) und Dietmar Offenhuber (AT/US) – macht mit den Active Listening Sites hörbar, dass Architektur gebaute Akustik ist und den Stadtklang formt.
In "Sense of Patterns", einer Printserie von Visualisierungen, zeigt Mahir M. Yavuz (TR/US), wie unterschiedlich sich Menschenmassen in verschiedenen Bereichen des öffentlichen Raums verhalten.
Mobile digitale Geräte wie das Smartphone bedingen, dass ein großer Bereich der menschlichen Lebenswelt nicht mehr sinnlich erfasst werden kann. Ebru Kurbak (TR/AT) hat mit "Tunable Touch" Handschuhe konstruiert, die das unsichtbare Wirkungsfeld elektronischer Geräte taktil erfassbar machen.
Einen anderen Aspekt der Sichtbarmachung von sensorisch nicht erfassbaren Einflüssen bringen Pieter Franken (JP) und Joi Ito (JP/US) mit dem "iGeigie" ein. Einem Projekt, das Smartphones nutzt, um die umfassende Kartierung der Radioaktivität durch die Bevölkerung in Japan zu ermöglichen.
TouristInnen hinterlassen kaum Spuren. Aber was hat ihnen bei ihrem Aufenthalt eigentlich gefallen? Das Datamining-Projekt "Los Ojos del Mundo" – the World’s Eyes des senseable city lab am MIT (US) verwendet die Metadaten von auf Photo-sharing Websites veröffentlichten Urlaubsfotos, um das Verhalten und die Vorlieben von Reisenden zu studieren.
Das japanisch / österreichische Kollektiv h.o präsentiert mit "Kazamidori" eine Wetterfahne im Internetzeitalter und zeigt so im übertragenen Sinne die soziale Windrichtung der virtuellen BesucherInnen, indem die Zugriffe auf die Symposiums-Website ausgewertet werden.
Infos zum gleichnamigen Symposium am 3. und 4.09.2011: Sensing Place / Placing Sense Symposium