Thesen für den Architektur- und Planungsraum Europa
Klimawandel, Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit sind als Herausforderungen unserer Zeit unmittelbar mit Architektur und Bauwirtschaft verknüpft. Fragen nach dem Umgang mit Ressourcen und Energie, nach der Verteilung von Wohlstand und gemeinschaftlichen Gütern müssen für die Zukunft neu geklärt werden. Es braucht grundlegend andere Planungsprämissen für die Stadtentwicklung und für eine ökologische und soziale Umgestaltung des urbanen wie ländlichen Raums. Aber können die Probleme auf lokaler Ebene überhaupt gelöst werden? Müsste nicht vielmehr ein „Planungs- und Architekturraum Europa“ etabliert werden, um einen Paradigmenwechsel herbeizuführen? Im offenen zoomtown labor gehen Architekturstudierende der Kunstuniversität Linz dieser Frage nach. Vier Wochen lang erarbeiten sie Thesen, die jeden Mittwochabend in der Diskussionsplattform CLUB20 gemeinsam mit Expert*innen öffentlich debattiert werden. Im weiteren Verlauf des Semesters entwerfen die Studierenden konkrete Vorschläge für einen europaweiten Architektur- und Planungsraum.
Das zoomtown labor kann auch abseits der Clubabende Di – Fr besucht werden, wenn Studierende anwesend sind (keine fixen Öffnungszeiten!). Die geltenden COVID-Bestimmungen sind einzuhalten.
Dass eine planbare, also gestaltete Zukunft keine Utopie darstellte, sondern als rationales, algorithmisches und damit zu “programmierendes“ Vorhaben verstanden wurde, war Ende der 1950er Jahre Teil des intellektuellen und fachlichen Klimas, das das Großprojekt eines “Masterplan for Higher Education in California“ und schließlich den Campus der UC Irvine ermöglichte. Der Input skizziert die administrative und architektonische Umsetzung des Gesamtkomplexes der Universität und Stadt Irvine – von William Pereira mitten in der südkalifornischen Wüste geplant – und befragt die Nachhaltigkeit und Aktualität kybernetischer Denkmodelle für die Architektur.
In den letzten Jahrhunderten gingen die wichtigsten architektonischen und städtebaulichen Strömungen von Europa und der USA aus, gleichzeitig gaben diese den wirtschaftlichen wie kulturellen Takt für die Welt an. Damit einher ging ein Verlust städtebaulicher Identifikationsmodelle. Die Ursachen hierfür liegen in der Industrialisierung sowie Zunahme von Mobilität und Bevölkerung. Mit einher kamen nachhaltige Folgen für die Umwelt sowie eine Beeinträchtigung des Qualitätsbewusstseins für Architektur.
Die Repräsentation der Europäischen Union wird sich verändern. Angesichts der sich immer stärker individualisierenden Gesellschaft und dem starken Geflecht internationaler Unternehmen stellt sich die Frage in welche Richtung sich eine europäische Öffentlichkeit - und damit der europäische Raum - formt und welche Rolle die Architektur dabei einnehmen kann.
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